Politik!

Mittwoch, 30. April 2008

Warum wohl?

Die Herren des "Konvents für sich selbst Deutschland" stellten in Berlin das Buch von Roman Herzog vor - "Mut zum Handeln" (mehr...). Vielleicht ist es auch eher eine Anklageschrift, ich weiß es nicht. Wie dem auch sei, anscheinend rätseln die Herren Clement, Herzog und Konsorten:

Wieso nur hat das Land keine Lust mehr auf [ihre, Anm. d. Verf.] Reformen?

An dieser Stelle wäre eigentlich schon fast ein Anruf bei Lieschen Müller fällig, verbunden mit der Frage, warum sie sich nicht von Herzog und Clement reformieren lassen will [oder Albrecht Müller, aber der wäre ja subjektiv, weil er die NachDenkSeiten betreibt]. Ich will es aber mal, auch wenn es unfein ist, mit einer Gegenfrage versuchen - wieso sollten sie überhaupt? Haben doch die bisher durchgeführten ach-so-gelobten Reformen nur den Sinn und Zweck gehabt, die Staatsverschuldung auf Kosten der Ärmeren in den Griff zu bekommen. Und gleichzeitig wurden die Stärkeren, also u.a. auch diejenigen, die sich in der Bundespressekonferenz über die Reformmüdigkeit beschweren, rundweg geschont oder entlastet, ganz gleich, ob nun Spitzenverdiener oder Kapitalgesellschaften. Wer soll denn ernsthaft solche Reformen wollen (außer ebendiese Profiteure, die im Konvent für Deutschland, der Initiative Neue Soziale Markwürgschaft Marktwirtschaft, weiteren zigarreschmauchenden Eliteclubs sitzen und von ganz extrem masochistischen Personen mal abgesehen1? Vermutlich niemand). Bei der Gelegenheit stelle ich übrigens fest, dass im Kürzel der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft "SM" (mehr...) vorkommt. Ob das ein Zufall ist? Wer hier Sadist und wer Masochist wäre oder sich dafür hält, braucht dabei meiner Meinung nach nicht weiter erörtert werden. Das bleibt der Fantasie des Lesers überlassen.

Aber zurück zum frustrierten Geplärre von Herzog, Kohle-Clement und Co. Genaugenommen ist deren Beschwerde ja sogar unverschämt, denn damit ist ja geradezu das Verlangen verbunden, dass sich dieses Volk fröhlich und beschwingt aufs Schafott begeben soll. Zack und weg. Ja, tretet mal schön für Eure eigene Nachteile ein! Zu meinem Wohl! Darauf erstmal eine Corona Gorda. Und wehe, wenn nicht - dann seid Ihr einfach nur ein Saupack. Pöbel. Unregierbar.

In diesem Sinne, schönen Abend.

1 - Dabei darf gerätselt werden, wer so masochistisch ist. Bitte bei mir melden, ich würde solche Menschen gerne mal kennenlernen.

Mittwoch, 23. April 2008

Zweierlei Maß

Mir ist bekannt, dass es jeden Tag irgendwelche Fälle gibt, in denen mit zweierlei Maß gemessen wird. Wahrscheinlich würde dieses Blog regelrecht platzen vor solchen Beiträgen.

Ein eklatanter Fall treibt mich aber dennoch um:

Der ehemalige niedersächsische SPD-Abgeordnete Detlev von Larcher muss die SPD verlassen, nachdem er im Januar diesen Jahres dazu aufgerufen hatte, die "Partei" Die Linke zu wählen. Zugegeben, das ist nicht die feine englische Art, das war unfair gegenüber dem eigenen Kandidaten für die Landtagswahl und der Partei, folglich kann ich den Parteiausschluss sogar nachvollziehen.

Aber irgendwie kommt mir dieser Fall doch auch bekannt vor.

Richtig.

Wolfgang Clement, ehemaliger Superminister und SPD-Mitglied (ja, da muss man sich schon verwundert die Augen reiben), hatte in der ARD vor der Landtagswahl in Hessen empfohlen, die Spitzenkandidatin der SPD, Andrea Ypsilanti, nicht zu wählen (mehr...). Diesen öffentliche und politisch unanständigen Dolchstoß des heutigen Kohlelobbyisten Clement nahmen 14 SPD-Ortsvereine und zwei Unterbezirke in Deutschland zum Anlass, ein Parteiausschlussverfahren anzustrengen (mehr...).

Verglichen mit dem Fall "von Larcher" also durchaus vergleichbar, beide haben ihrer Partei geschadet, Clement aufgrund seiner höheren Bekanntheit vermutlich sogar noch mehr als von Larcher.

Doch was geschieht? Die Schiedskommission des SPD-Unterbezirks Bochum hat sich lediglich zu einer Rüge entschlossen (mehr...). Ergo gilt eben doch wieder der Spruch wonach es bei Zweien, die das Gleiche machen, noch lange nicht um dasselbe handeln muss (allerdings versucht sich ein Politikredakteur bei "Welt Online" in dem äußerst kruden Versuch, doch zwei verschiedene Sachverhalte daraus zu konstruieren (mehr...) - lesenswert, weil der Beitrag völlig danebengeht und die Ratlosigkeit der Medien wieder mal spitzenmäßig offenbar).

Vielleicht hätte es von Larcher geholfen, wenn er in seinem politischen Leben auch mal Wirtschaftsminister und Ministerpräsident gewesen wäre? Nur mal so als Überlegung oder Denkanstoß.

Es ist natürlich auch selbstredend, dass Wolfgang Clement sogar gegen diese erteilte Rüge vorgehen wird (mehr...). Diese politischen Klientel schreckt vor nichts zurück. Der Erfolg indes gibt ihr leider oftmals recht.

Grrr

Dienstag, 25. März 2008

Wechsel

Der bei den Grünen ausgetretene Realsatiriker Oswald Metzger (mehr über ihn z.B. hier) hat eine neue Heimat gefunden. Also, er für sich. Denn wie man bei Spiegel Online erfährt, wechselt er zur CDU (mehr...). Nun ist ja jedes Wort über OM schon ein Wort zuviel, aber ich kann mir eine bissige Bemerkung dann doch nicht verkneifen:

Den habt Ihr Euch verdient.

Mittwoch, 19. März 2008

Was man in Niederbayern nicht sein darf

  1. Jung
  2. Schwul
  3. Rot
  4. Evangelisch
Denn wenn man all dies ist, dann...





...tja...






dann wird man beispielsweise Bürgermeister des Ortes Bodenmais im Bayrischen Wald (mehr...).

Herzlichen Glückwunsch!

Dienstag, 11. März 2008

Sägearbeiten

Der Plan ist durchtrieben, aber ich finde ihn genial.

Wir müssen momentan von Folgendem ausgehen:
  1. Die neu gewählte Landtagsabgeordnete Dagmar Metzger hat die hessische Kultusministerin Wolff in den vorzeitigen politischen Ruhestand verabschiedet.
  2. Die neu gewählte Landtagsabgeornete Dagmar Metzger hat aus den politischen Träumen der hessischen SPD-Landesvorsitzenden Ypsilanti einen Albtraum gemacht.
Der Plan:

Was liegt jetzt eigentlich näher, als sie nach Berlin zu schicken, auf dass sie in Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr nächstes Opfer findet? Also, ich würde das begrüßen.

Dienstag, 4. März 2008

Aha

Also, die CDU tobt wegen eines Wortbruches (mehr...). Dazu kann ich nur feststellen, dass die CDU in Hessen durchaus weiß, wovon sie spricht: schließlich kennt sich mit Lügen bestens aus.

Und als Laienschauspieler gibt deren Vorsitzender auch eine gute Figur ab (mehr...). Nun, zumindest, was das gespielte Toben betrifft.

Samstag, 1. März 2008

Grrrr

Nach dem Lesen des Interviews von Bundesfinanzminister Steinbrück in der Frankfurter Rundschau (mehr...) frage ich mich schon:

Gibt es eigentlich irgendeine Aktion (egal ob Internet oder sonstwo), bei der man sich ausdrücklich von dem distanzieren kann?

Ich tue es jedenfalls schon mal hier.

- cut -

back to the lounge...

Sonntag, 3. Februar 2008

Spun Doctor

Die Situation:

Ein noch amtierender Kabarettist Ministerpräsident versucht in seinem Wahlkampf von den eigenen Schwächen - die es gibt - abzulenken, in dem er die Ausländerkarte zieht und in diesem Bereich einige Schweinereien vom Stapel lässt, dabei von FAZ über Bild-Zeitung kein Medium auslässt, in dem er seine seltsamen Parolen trompeten kann. So weit, so schlecht [nur für ihn], vor allem, weil es ein kapitaler Schuss ins Ofenrohr war.

Ein Beispielzitat (wir kennen es ja alle, aber trotzdem...), mit dem er landauf, landab die hessische Bevölkerung quält, stellvertretend für viele weitere:

Ich führe diese Debatte schon seit vielen Jahren und nicht erst im Wahlkampf und lasse mir es auch nicht zum Tabu erklären, nur weil Wahlkampf ist.

Die Konsequenz:

Die Wahl ging nicht nur deswegen mal richtig in die Hose (das heißt, eigentlich nur dann, wenn das Desaster nicht geplant war). Obwohl, nein, heute heißt die Losung, dass ein klarer Wahlsieg vorliegt. Und der vermutlich mit der Vergesslichkeit der Bevölkerung arbeitende Spin Doctor (mehr...) von RoKo (im Nebenberuf Trauerredenschreiber für andere Politiker), begeht den nächsten kapitalen Fehler (immerhin konsequent): Jetzt schnell alles abstreiten, weil es irgendwie ja doch nicht so gut war. Und wieder wird RoKo in die Zeitungsredaktionen geschieht, dieses Mal mit einem leicht modifizierten Vorsatz, nämlich Fehler zuzugeben nach dem umgedrehten Tangoprinzip - ein Schritt vor, zwei zurück. Also heißt es jetzt:

Den Sozialdemokraten ist es gelungen, mit einem Verhetzungsansatz den Eindruck zu erwecken, der Koch redet nur über dieses Thema, weil Wahlkampf ist.

In drei Wochen wird - wieder nach dem umgedrehten Tangoprinzip - wahrscheinlich bestritten werden, dass überhaupt über dieses Thema geredet wurde bzw. es wird ihm dann nur unterstellt, er habe über dieses Thema geredet. Ende April wird die Losung sein, dass die gesamte Wahl nie stattfand. Mmmm... interessant, aber irgendwie wenig effektiv (mehr...).

Mal an die Spin Doctoren von RoKo gerichtet: es ist schon etwas arg dürftig, was ihr hier abliefert. Man könnte fast meinen, Ihr seid Satiriker1. Wie es besser geht? Einfach noch mal den folgenden Beitrag der Berliner Zeitung lesen, verstehen, verinnerlichen und dann einen besseren Versuch wagen (mehr...).

Andererseits... wenn ich mir das so überlege... neee, macht ruhig mal weiter wie gehabt...

- cut -

back to the lounge...

1 - So habe ich das noch gar nicht gesehen, Ihr müsst Satiriker sein. Raffiniert!

Montag, 21. Januar 2008

Prävention

Prävention ist es, das Land vor den Gesetzen dieses Ministers [Schäuble] zu bewahren.

(Heribert Prantl)

Der ganze Beitrag (einfach auf das Zitat klicken) ist enorm lesenswert und meiner Ansicht sogar Pflichtlektüre für jeden!

- cut -

back to the lounge...

Montag, 14. Januar 2008

Exportschlager

Gut, die Randale des Hessen Roland K. hat ja auch sein Gutes1: man erfährt Dinge, die man ansonsten nicht erfahren würde. So heißt es heute beispielsweise in den Dortmunder Ruhrnachrichten (mehr...), dass

Herr Koch (...) zwar große Sprüche [macht] - aber seine Problemfälle exportiert er nach Bayern, Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz.

Hm, ist das nicht eine Form von Menschenhandel? Ob diese Vorgänge auch statistisch erfasst werden? Mal beim Statistischen Bundesamt nachfragen.

- cut -

back to the lounge...

1 - aber jeden Tag eine andere Sau, die durchs Dorf getrieben wird, langsam müssen dem doch die Schweine ausgehen...

Crabby Jack

- Wäre die Erde eine Bank, hätte man sie schon längst gerettet.

Users status

Du bist nicht angemeldet.

Comments

...dumm nur, dass ich...
...dumm nur, dass ich gar kein Geld in der Schweiz...
derCobold - 10. April, 22:21
Ja Mist
Du hast recht, und ich dachte zuerst, es sei Altbundespräsident...
CrabbyJack - 8. Januar, 17:12
Wenn das im Hintergrund...
Wenn das im Hintergrund nicht mal Joachim Gauck ist.
derCobold - 7. Januar, 23:59
Respekt! Ganz schön früh...
Respekt! Ganz schön früh dran, dieses Jahr. Vielleicht...
derCobold - 10. Dezember, 09:03
Respekt! Ganz schön früh...
Respekt! Ganz schön früh dran, dieses Jahr. Vielleicht...
derCobold - 10. Dezember, 09:03
Wo kommt er her? Wo geht...
Wo kommt er her? Wo geht er hin? Fragen über Fragen...
derCobold - 8. Dezember, 19:58
Das kommt davon, wenn...
Das kommt davon, wenn man kein Respekt vor dem Alter...
derCobold - 20. Juni, 20:52

Radio

Archive

Juni 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Crabby Jack's search

 


Bildung!
Gastbeiträge
Gelesen, gelacht, gelöscht!
Gemeines!
Gesundheit!
Jahresrückblick
Leben!
Music!
Off-Topic!
Peinliches!
Politik!
Sonstiges!
Weisheiten!
Wochenrückblick!
Zensur!
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren