Mittwoch, 3. November 2010

Time, he's waiting in the wings

Mit der Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit gewinnen wir wieder eine Stunde, heißt es vollmundig. Aber ist es wirklich ein Gewinn? Bevor man überhaupt daran denken kann, seine Uhren umzustellen, wird mit Freunden, Verwandten und Nachbarn in zeitraubender Art und Weise geklärt, ob die Uhr eigentlich vor- oder zurückgestellt wird. Und was der tiefere Sinn der Zeitumstellung ist. Schon dies kann gelegentlich zu Frustrationserlebnissen führen, denn den ihr zugedachten Sinn von Energieersparnis gibt es so nicht mehr - falls es ihn jemals. Der eigentliche tiefere Sinn besteht also eher in einem starren Festhalten an einem Ritual, getreu dem schwäbischen Motto: "Des macha mr scho seit 20 Jahra so und ändere mr jetzt nemme." Aha.

Sodann kann man ans Werk gehen und seine Uhren umstellen, was im Falle von Backöfen, Autoradios und Wetterstationen meist nicht ohne Hilfe von Bedienungsanleitung oder freundlichen Passanten vonstatten geht. Unweigerlich ist man dabei geneigt in jenes alte Lied von Mike Krüger einzustimmen, der da einst sang:

Sie müssen nur den Nippel durch die Lasche ziehn
und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben drehn. Da erscheint sofort ein Pfeil und da drücken sie dann drauf und schon geht die Tube auf.


Doch halt, höre ich den Einwand (und es ist nicht nur mein Tinnitus), es gibt doch Funkuhren, die stellen sich doch von selbst! Ein berechtigter Einwand, diese Uhren stellen sich von selbst - und dennoch erfolgt meist noch der prüfende Blick, ob die Funkuhr auch alles richtig gemacht hat.

Und wer sich dann noch, wie der Verfasser dieser Zeilen, am Vorabend der Zeitumstellung einen guten Tropfen gönnt und am nächsten Tag darüber rätselt, wie es das Handy ohne Mitteilung an den Benutzer geschafft hat, scheinbar ohne aktives Zutun die Zeit umzustellen, wird sich wohl nur noch eines für die Zukunft wünschen:

Einen langen, langen Winterschlaf, bis die Uhrzeit im Frühjahr erneut umgestellt wird. Dieses Mal aber wird sie dann geklaut. Warum? Nun...

Montag, 25. Oktober 2010

Yes

Manche Dinge im Leben sind einfach zu gut, um sie nur bei Youtube versauern zu lassen, wie dieser Clip von Stephen Fry, zu finden auf Youtube:

Hoppla

Vor einigen Wochen noch habe ich gewitzelt - dass man Agents provocateurs bei den Demonstrationen gegen Stuttgart 21 eingesetzt hat, welche die Masse aufwiegeln sollten.

Womöglich war ich mit meinem Spaß gar nicht mal so weit von der Realität entfernt.

Unter anderem die TAZ berichten:

(...) YouTube-Nutzer wollen aber Anhaltspunkte dafür sehen, dass der Täter aus Reihen der Polizei selbst stammen könnte. So lässt das Video den Schluss zu, dass der Täter einen Rückenprotektor trägt und mit einem Funkstöpsel am Ohr ausgestattet ist. Eine Sprecherin der Stuttgarter Staatsanwaltschaft sagte der taz zu dem Fall: "Wir haben das Video geprüft. Dass es sich dabei um einen Polizisten handeln könnte, ist eine haltlose Vermutung." Die Staatsanwaltschaft habe deshab keine weiteren Schritte eingeleitet. Auch ein Ermittlungsverfahren sei nicht eingeleitet worden. Das darf nun hingegen verwundern: Hat die Staatsanwaltschaft Kenntnis von einer Straftat, ist sie gesetzlich gehalten, auch gegen unbekannt zu ermitteln. Das tut sie nach eigener Aussage bislang nicht, obwohl der Verdächtige vermummt war und Menschen mit Pfefferspray besprühte. (...) Ein Polizist hatte angedeutet, dass auch taktische Provokateure zum Einsatz gekommen sein könnten. (mehr...)

Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Landesregierung wohl Muffensausen und Angst vor dem Machtverlust bekommen hat - falls sie zu solchen Maßnahmen greifen sollte. Das nächste Indiz wären dann eine Beförderungswelle kurz vor der Landtagswahl - ähnlich wie es in Hessen 2008 schon passierte.

Freitag, 8. Oktober 2010

Ergebnislos

Vielleicht werde ich ja eines Tages entfernt, aus der Blogosphäre, vom Erdboden, weil ich zuviel Wahrheit weitergebe. Keine Ahnung, nur so ein Gedanke. Dann gibt es wahrscheinlich ein Grillfest der anderen Art für mich - in Wiesbaden beim BKA. Ich schätze aber mal, Wiesenhof Brutzler sind dann nicht für mich drin.

Wenn man sich die gekniffenen Gesichter der Grubes und Mappus' anschaut angesichts der Unverfrorenheit des Pöbels, gegen Phallussymbole wie Stuttgart21 zu demonstrieren - gutes Stichwort, wo ist eigentlich Alice Schwarzer? Ach ja, in Mannheim beim Prozess gegen Jörg Kachelmann, er scheint wohl doch sehr anziehend zu sein und nicht nur ausziehend - hat es mehr mit einem Eiertanz als mit einem eleganten Pas-de-deux zu tun. Und jetzt wird politisch versucht, den Gegner in Geißler-Haft zu nehmen, das kann nur schiefgehen, zumal das Ende des Gesprächs ja feststehen soll: Stuttgart21 kommt - gut, dass wir darüber gesprochen haben. Das hat durchaus etwas Groteskes, oder vielmehr, DDR-eskes, und ich könnte mir auch gut Erich Honecker vorstellen, wie er sagen würde: "Stuttgart21 in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf." Dabei dachte ich immer, diese Zeiten seien vorbei.

Der Plan ist: während die Geißlers und Grubes und Mappus' und Stuttgart21-Gegner in einer ergebnislosen Laberrunde beschäftigt sind, wird in Stuttgart versucht, weiter fleißig am Volk vorbeizuregieren, er ist halt schon ein Käpsele, pardon: Cleverle, der Mappus. Vom Telefonverkäufer bei Siemens zum Ministerpräsidenten - und eine Rückkehrmöglichkeit hat er ja noch, falls sich der Pöbel erdreisten sollte, ihn abzuwählen. Was aber nach einem neuen Landesgesetz, das er schnurstracks in bester Berlusconi-Manier erfinden wird, aber dann nicht mehr gehen darf.

Rennfahrer unter sich

Gesprächsbereit: Rüdiger Grube und Stefan Mappus (v.l.n.r.), im Hintergrund Heiner Geißler

Nein, unsere Politik ist wie immer: öde, fad und alternativlos. Letzteres erzählt man uns immer. Aber vielleicht erfindet ja noch jemand etwas gegen den Sekundenkleber, der Angela Merkel schachmatt setzt und dafür sorgt, dass sie ihre Hände in stets der gleichen Haltung hat - Finger an Finger, statisch wie ihre Politik.

In diesem Sinne: alternativloses Wochenende!

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Chancenlos

Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet. So kann man die traurige Zwischenbilanz der deutschen Formel-1-Fahrer für die laufende Saison 2010 ziehen. Sebastian Vettel hat sich als schneller wenngleich ungestümer und unkonstanter Fahrer herausgestellt, der viel zu häufig Punkte verschenkte und deshalb in der Weltmeisterschaftswertung das Nachsehen hat. Der Rückkehrer in die Formel 1, Michael Schumacher, immerhin siebenfacher Weltmeister und oft genug als bester Fahrer der Welt bezeichnet, enttäuschte dagegen auf ganzer Linie, war selten ganz vorn zu finden und sah gegen seinen eigenen Teamkollegen, den Wiesbadener Nico Rosberg, kein Land. Dieser wiederum musste einsehen, dass der Weg an die Spitze hart und steinig sein kann - und die Bäume nicht in den Himmel wachsen.

Rennfahrer unter sich

Michael Schumacher, Nico Rosberg (v.l.n.r.), im Hintergrund Bernie Ecclestone


Innerlich haben die deutschen Fahrer die Saison schon abgehakt und konzentrieren sich auf 2011. Dann wird alles besser.

Hoffentlich.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Kein Recht auf Widerstand

Eines muss man ihm lassen - er sagt ungeschminkt, was er vom Pöbel von den Gegnern von Stuttgart21 hält, nämlich nichts, und Rechte haben sie deshalb auch nicht:

(...) es gebe kein Recht auf Widerstand gegen den Bahnhofsbau, sagt Rüdiger Grube in einem Interview (mehr...).

Jedoch sind solche peinlichen und nicht souveränen Aussagen wenig dafür geeignet, die verhärteten Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern von Stuttgart21 aufzuweichen. Als kleiner Trost sei ihm dann doch gegönnt, sollte er es ab nächstem Jahr mit einem Ministerpräsidenten der Grünen zu tun haben.

Denn das Recht auf allgemeine, unmittelbare, freie, gleiche und geheime Wahl kann auch ein Rüdiger Grube den Baden-Württembergern nicht absprechen.

Nachtrag: Falls das Eisenbahnbundesamt das Fällen der Bäume für rechtswidrig hält und dennoch mit dem Fällen der Bäume begonnen wurde (mehr...), dann gab es hier nicht nur ein Recht, sondern sogar eine Pflicht auf Widerstand. Denn dann würde sich die Deutsche Bahn und die baden-württembergische Landesregierung eines ganz klaren Rechtsverstoßes schuldig gemacht haben. Und dann stünde Bahnchef Grube auch ganz gut zu Gesicht, seine Klappe nicht allzuweit aufzumachen.

Crabby Jack

- Wäre die Erde eine Bank, hätte man sie schon längst gerettet.

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Comments

...dumm nur, dass ich...
...dumm nur, dass ich gar kein Geld in der Schweiz...
derCobold - 10. April, 22:21
Ja Mist
Du hast recht, und ich dachte zuerst, es sei Altbundespräsident...
CrabbyJack - 8. Januar, 17:12
Wenn das im Hintergrund...
Wenn das im Hintergrund nicht mal Joachim Gauck ist.
derCobold - 7. Januar, 23:59
Respekt! Ganz schön früh...
Respekt! Ganz schön früh dran, dieses Jahr. Vielleicht...
derCobold - 10. Dezember, 09:03
Respekt! Ganz schön früh...
Respekt! Ganz schön früh dran, dieses Jahr. Vielleicht...
derCobold - 10. Dezember, 09:03
Wo kommt er her? Wo geht...
Wo kommt er her? Wo geht er hin? Fragen über Fragen...
derCobold - 8. Dezember, 19:58
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Das kommt davon, wenn man kein Respekt vor dem Alter...
derCobold - 20. Juni, 20:52

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