Donnerstag, 14. Juni 2007

Ja, wie denn jetzt?

Oskar Lafontaine wurde vom Spiegel interviewt. Das an sich ist überhaupt nicht bemerkenswert, denn alle Nase lang gibt irgendein Politiker irgendeiner Zeitschrift irgendein Interview.

Dennoch halte ich dieses Interview wegen einer Stelle für besonders bemerkenswert:

SPIEGEL ONLINE: Das heißt, Sie wären auch zu direkten Gesprächen mit Müntefering und Beck bereit?

Lafontaine: Immer, sobald die SPD wieder sozialdemokratisch wird.

SPIEGEL ONLINE: Ein leicht gemachtes Angebot. Ihnen ist doch klar, dass die SPD darauf nicht eingehen wird.


Das sagt übrigens auch eine ganze Menge über den Interviewer, Björn Hengst, aus.

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back to the lounge...

Dienstag, 12. Juni 2007

Die Rückkehr des Marders

Zweimal hat ein Marder sich an meinem VW Golf zu schaffen gemacht, indem er einen Unterdruckschlauch für die Abgasversorgung durchbiss - was ich erst anhand einer aufleuchtenden Abgaskontrollleuchte feststellte.

Da dieser Unterdruckschlauch an einer Reihe weiterer Schläuche hängt, hat man in der VW Werkstatt schlicht den Schlauch gekürzt. Danach war Ruhe, nicht zuletzt weil ein Umzug stattfand. Der Marder blieb, ich ging.

Das Thema schien für mich also gegessen - bis heute morgen. Fröhlich eine CD ins Autoradio eingeschoben, laut aufgedreht (ich fuhr alleine, bevor mir sadistische Neigungen unterstellt), als *bing* die Abgaskontrollleuchte ihr Dasein verkündete.

Der Schuldige wurde sogar von mir technischem Laien ausgemacht - der verkürzte Unterdruckschlauch hatte einen Riss bekommen. Und wurde jetzt in der Werkstatt, man ahnt es, weiter verkürzt - dabei dachte ich schon, dieser Schlauch ließe sich nicht mehr weiter verkürzen.

Na denn - bis zum nächsten ungeplanten Halt.

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back to the track...

Sonntag, 10. Juni 2007

Von Äpfeln und Birnen

Nachdem, was man alles zum Thema "wissenschaftlich" in diesen Tagen zu lesen bekommt, müsste ich ja auch schon kurz vor dem Nobelpreis stehen.

Da erstellen Werbefritzen des Arbeitgeberverbandes ein sogenanntes Regionalranking, bezeichnen das als hochwissenschaftlich, verwechseln dabei Äpfel mit Birnen und sind wohl auch noch stolz drauf ("Reine Mathematik, was genau drin ist, wissen wir auch nicht").

Aber, wenn man so wissenschaftlich arbeitet, kann man das schon mal vergessen, darum hier meine offizielle Hilfe für die Werbefritzen (der INSM):
  1. Ein Apfel, wissenschaftlicher Name Malus (nicht zu verwechseln mit dem Gegenteil von Bonus...) ist ein sogenanntes Kernobstgewächs aus der Familie der Rosengewächse. Die Frucht ist eher rundlich und tatsächlich essbar. Ich kann's bestätigen!
  2. Eine Birne, wissenschaftliche Name Pyrus (nicht zu verwechseln mit Helmut Kohl...) ist zwar auch ein Kernobstgewächs aus der Familie der Rosengewächse, aber: die Form der Birne ist alles andere als rund (rund ist bekannt, oder? Ansonsten...) und zudem ist eine Birne säureärmer als Äpfel.
Weiter Auskünfte gibt der lokale Gemüsehändler oder Gärtner Ihres Vertrauens.

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back to the loge...

Dinge die ich nicht essen kann...

So, ich denke, das könnte sich zu einer kulinarische Rubrik entwickeln, jaja...

Teil1Teil2

Das auf dem Bild links sind... mmm... also, das ist nicht essbar, das hat man mir entfernt. Und weil das mit enormen Schmerzen...
...zusammenhing, kann ich das, was im Bild darunter dargestellt ist und eine Art Süßigkeit sein soll, nicht essen.

Verständlicherweise...

...Auch wenns nur Psychologie ist...

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back to the loge...

Freitag, 8. Juni 2007

Musikkritik [edit]

Der Crabby Jack versucht sich an einer Rezension - das wird was geben. Dieses Mal ist es ein geflopptes Album: "Trip the light fantastic" von Sophie Ellis-Bextor. Ich werde Lied für Lied durchgehen und hinter jedem Lied meine persönliche Wertung ergänzen (nach dem Muster: 0=miserabel, 10=top). Nach zwei, drei mal anhören, lässt sich auch etwas feststellen: vor allem die stärkeren Lieder werden stärker, die schwächeren schwächer. Darum überarbeite ich meine Liste nochmals.
  1. Catch you - die erste Single und das erste Lied auf dem Album. Ein flotte und Sophie Ellis-Bextor-untypische Nummer, da sie etwas rockiger und aggressiver ist. (6/10)
  2. Me and my imagination - die zweite Single und ... das zweite Lied auf dem Album. Dafür nicht untypisch für Sophie Ellis-Bextor - eine ordentliche Dancenummer, bei der man eigentlich nur den richtig treibenden Refrain vermisst. (6/10)
  3. Today the sun's on us - man mag es kaum schreiben, aber dieses Lied ist die dritte Single. Dieses Mid-Tempo-Lied klingt dann schon eher nach einer 80er-Jahre-Pop-Nummer, was man durchaus nicht als Kritik werten darf. Der Refrain ist gelungener als bei "Me and my imagination" und hat wirklich Ohrwurmqualität. (9/10)
  4. New York City lights - ein schnelles, allerdings etwas enttäuschendes Stück mit wenig Überraschungen (5/10).
  5. If I can't dance - bei dieser Nummer ist man wieder in der Sophie Ellis-Bextor-Vergangenheit angelangt. Eine solide Dancenummer, die sich sehen lassen kann. Gesangsmäßig ist es eine ihrer stärkeren Nummer, der Refrain jedoch ist nicht überzeugend, wenngleich eingängig und betont britisch. (8/10)
  6. The distance between us - auf solchen Alben sind natürlich auch langsamere Stücke zu finden. Auch wenn es wenig mit der Sophie Ellis-Bextor von früher zu tun hat, das ist definitiv eine der stärkeren Nummern. Beinahe perferkt arrangiert, sehr guter Refrain, gelungen! (9/10)
  7. If you go - dieses Lied überrascht etwas, weil er musikalisch in Richtung Brit-Pop geht (und damit auch schön die musikalische Bandbreite von Sophie Ellis-Bextor darstellt). Man fühlt sich vor allem beim Gesang ein klein wenig an Mel C erinnert, zum Glück nur ein klein wenig. Klasse! (10/10)
  8. Only one - hier kann man guten Gewissens von einem völlig ausgefallenen Lied sprechen. Der Einfluss der B52's, deren Sänger Fred Schneider maßgeblich an der Produktion des Albums beteiligt war, tritt bei diesem Lied am stärksten hervor. Eine tolle und vielleicht unfreiwillig amüsante Nummer. (8/10)
  9. Love is here - bei dieser Nummer habe ich gemischte Gefühle, es ist kein besonders starkes Lied. Der Refrain ist ohne Frage große Klasse, das Arrangement ist, naja, zumindestens mal fragwürdig. Ein Lied mit großem Potenzial, aus dem man vielleicht mehr hätte herausholen können, der Gesang zwar okay, aber teilweise nur langweilig heruntergenudelt. Und leider wird's nach dem dritte Mal anhören nicht wirklich besser. (4/10)
  10. New flame - das geht schon in Richtung "Only one". Ein schönes und viel zu kurzes New-Wave-Stück mit einem sehr schönen Refrain, vor allem bei den Backing vocals. Dieser Track entfaltet seine geniale Wirkung nach dem zweiten, dritten Mal. (10/10)
  11. China heart - vorweg muss gesagt werden, dass dies eines der Lieder ist, die Pascal Gabriel produziert hat. Pascal Gabriel hat sich schon für manche Sahnestücke von Jimmy Somerville, S'Express, Bomb the bass, New Order, The Other Two, EMF, Dido, Kylie Minogue und Natalie Imbruglia verantwortlich zeichnete. Auch diese Produktion enttäuscht nicht, ein betont schnelles Lied mit einem 70er-Touch, glorreich arrangiert, allerdings etwas schwachem Refrain - der vom Arrangement ausgeglichen wird. (8/10)
  12. What have we started? - dies ist die zweite Gabriel-Produktion und wohltuend für das Album ist es eine Ballade. Musikalisch merkt man diesem Stück das Erbe der 80er an, gesangsmäßig gibt es keine Kritik, die Backing vocals von Hannah Robinson passen perfekt zur hellen Stimme von Sophie Ellis-Bextor. (8/10)
  13. Can't have it all - nur auf der englischen CD erhältlich, was mich erstaunt: hält man es außerhalb Großbritanniens für so schlecht, dass man es nicht auf das Album packt? Das wäre ja eher schwach, denn dieses Stück, ein Mid-Tempo-Lied, passt ideal zu diesem Album, der Refrain ist erste Sahne. (10/10)
  14. Supersonic - auf der britischen CD ist dies das letzte Lied, und wie es sich für ein letztes Lied eines Album gehört, diese Nummer ist schneller und hat einen bombastischeren aber schwächeren Refrain. Musikalisch ist es wieder eine echte Dance-Nummer, gesangsmäßig kann man gelegentlich Fred Schneiders Zwischenrufe heraushören ;-), er ist es, der letztlich den Countdown herunterzählt. (8/10)

Fazit: "Trip the light fantastic" ist ein ordentlich produziertes Pop/Dance-Album mit wenig enttäuschenden Liedern, das eigentlich einen größeren Erfolg verdient gehabt hätte, Gesamtwertung (8/10), jetzt etwas schlechter bewertet gerade wegen der schwächeren Lieder. Merkwürdig übrigens in diesem Zusammenhang auch die Auswahl der Singles - da gab es rückblickend doch bessere Kandidaten.

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Käfighaltung für Demonstranten?

Ein kleiner Hinweis darauf, was einem blühen kann, wenn man zu Demonstrationen (in Deutschland!) geht, zeigt dieser SPON-Bericht hier.

Ob das schon ein Hinweis darauf ist, wie man in Zukunft mit andersdenkenden Minderheiten umgeht? Ich dachte zuerst, das seien Bilder aus dem rechtsfreien Guantanamo...

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P.S.: Und jetzt stelle man sich mal vor, man hätte in diesen Käfigen Platz mit der Fläche eines DIN A2-Blattes - und damit ungefähr eine Vorstellung, was Legehennen zugemutet wird; für billigste Frühstückseier...

Montag, 4. Juni 2007

Geh, ach(t)... [edit]

Der CrabbyJack hat natürlich gut reden - nimmt nicht an der Demo der Globalisierungskritiker teil, schreibt aber dennoch darüber. In der Hinsicht unterscheidet er sich nicht von den Leitartikelschreibern der großen Zeitungen, die sich in den letzten Tagen regelrecht darin ergötzt haben, mit dem Zeigefinger auf alle Demonstranten zu zeigen und pauschal jegliche Globalisierungskritik mit einem Federstrich zu diskreditieren. Sicher, ein gewaltbereiter, dämlicher Haufen liefert sich Straßenschlachten mit der Polizei, das ist fürwahr kein Ruhmesblatt für die Demonstrationen.

Die gewalttätigen Ausschreitungen sind auch zu keinem Zeitpunkt gerechtfertigt gewesen. Daran gibt es nichts zu beschönigen, das kann man nicht anders als dumm bezeichnen (als einzige Einschränkung will ich hier werten, dass es unterschiedliche Augenzeugenberichte zu den Vorfällen gibt; wer hier glaubhaft ist und wer nicht, kann ich allerdings nicht beurteilen. Zweifel an der offiziellen Verlautbarung der Regierung sind angebracht, genauso allerdings auch auf der Gegenseite).

Wenn sich aber die Medienseite - wie bei SPON oder der Rundschau geschehen - jetzt die Standpunkte der Regierigen zu eigen zu machen (man liest O-Ton Reinhard Mohr bei SPON "man kann auch "Geruchsproben" für instinktlos und den riesigen Sicherheitsaufwand für übertrieben oder sogar irre halten - ganz grundlos war das alles offensichtlich nicht."), nachdem man vorher die gleiche Regierung für ihr rechtsbeugendes und verfassungswidriges Verhalten kritisiert hat, dann kann man das nur noch als frech, unverschämt und völlig undifferenziert bezeichnen. Da wird wie in besten 68er Zeiten der Demonstrant, der, man kann es gar nicht oft genug betonen, sein Bürgerrecht wahrnimmt, als kollektiv kriminell gebrandmarkt und seine Ziele und Ideale, für die es sich allemal lohnt zu kämpfen und die im übrigen ehrenwerter sind als das belanglose, banale Geschwafel der G8-Regierungschefs, bei dieser Gelegenheit beerdigt. Es gibt da nur noch schwarz und weiß, und als hätte man es anders erwartet, die Globalisierungskritiker sind die Bösen, die G8-Teilnehmer die Guten (da hilft nicht mal die Anwesenheit von George W. Bush, zur Räson zu kommen).

Auffällig ist übrigens auch, dass in der fast schon als Hetze zu bezeichnenden Kampagne gegen die Demonstranten, sich Journalisten zu Vergleichen hinreissen lassen, die einer näheren Betrachtung nicht standhalten und sogar gefährliche weitere Gedankengänge provozieren. So vergleicht Uwe Vorkötter in seinem Meinungsbeitrag der Frankfurter Rundschau die Situation in Rostock mit der in Genua im Jahre 2000. Dabei sollte auch Uwe Vorkötter nicht entgangen sein, dass in Genua seinerzeit mit Wissen der Regierung Berlusconi die Proteste der Demonstranten bewusst in eine gewalttätige Richtung gelenkt und friedfertige Demonstranten von Mitgliedern der "Forza Nuova" unterwandert wurden. Übrigens gab es auch damals einen "schwarzen Block". Aber wer Genua mit Rostock vergleicht, der muss sich eben auch fragen lassen: wurden hier Agents provocateurs eingesetzt? Verbunden mit dem Hintergedanken, dass es bei einem protestwilligen Volk gute Gründe braucht, um die Freiheitsrechte weiter einzuschränken?

Die Medien, so scheint es, sind in der Frage bald ganz auf der Linie der Regierung. Und ganz zynisch gedacht sollte für den weiteren Fortgang der Vorratsdatenspeicherung beispielsweise die Situation beim G8-Gipfel geradezu ein Glücksfall sein.

Lassen wir es trotzdem nicht soweit kommen. Zeigen wir den Gewalttätern die rote Karte. Aber lasst uns nicht die Inhalte vergessen, für welche die Globalisierungskritiker stehen. Denn sie haben sich nicht verändert und sind es nach wie vor wert, diskutiert zu werden.

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back to the loge...

[Nachtrag vom 08. Juni 2007: da scheine ich mit dem Agent provocateur ja einen guten Riecher gehabt zu haben, sollten sich die Inhalte dieses SPON-Berichtes hier bestätigen.]

Crabby Jack

- Wäre die Erde eine Bank, hätte man sie schon längst gerettet.

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Comments

...dumm nur, dass ich...
...dumm nur, dass ich gar kein Geld in der Schweiz...
derCobold - 10. April, 22:21
Ja Mist
Du hast recht, und ich dachte zuerst, es sei Altbundespräsident...
CrabbyJack - 8. Januar, 17:12
Wenn das im Hintergrund...
Wenn das im Hintergrund nicht mal Joachim Gauck ist.
derCobold - 7. Januar, 23:59
Respekt! Ganz schön früh...
Respekt! Ganz schön früh dran, dieses Jahr. Vielleicht...
derCobold - 10. Dezember, 09:03
Respekt! Ganz schön früh...
Respekt! Ganz schön früh dran, dieses Jahr. Vielleicht...
derCobold - 10. Dezember, 09:03
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derCobold - 20. Juni, 20:52

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