Samstag, 23. Januar 2010

Geplärr

Wundern muss man sich in diesen Tagen schon: eine Klientelpartei namens FDP macht genau das, was der Name schon ahnen lässt - Klientelpolitik. Ganz gleich, ob Hoteliers, Apotheker oder Pharmaindustrie, die klassische FDP-Klientel, sie werden alle bedient, und falls es auf dieser Seite eine gewisse Erwartungshaltung gab, wird sie auch erfüllt. Ob in diesem Zusammenhang gewisse Spendenaktivitäten in gewissem Zusammenhang mit gewissen steuerlichen Erleichterungen moralisch fragwürdig sind, ist dabei noch ein ganz anderes Thema, wenngleich nicht weniger spannend!

Eigentlich kann sich niemand über dieses nach außen hin allzu transparente und wenig fadenscheinige Verhalten beschweren. Jeder, der die Klientelpartei FDP wählte, wusste, was er tat. Sollte man meinen.

Lies man allerdings den Kommentar von Alexander Neubacher bei Spiegel Online, drängt sich der Eindruck auf, dass es bei dem ein oder anderen Wähler vielleicht doch andere Erwartungen gab (mehr...). Neubacher wirft dem Bundesgesundheitsminister Rösler vor, das zu tun, wofür die FDP steht: sie bedient ihre Klientel, was sich dann auch in mancher Personalbesetzung niederschlägt. An sich wären diese Vorgänge, bei anderen politischen Parteien zumal, skandalös. Bei der FDP aber, und das muss man ihr zugestehen, ist es nur konsequent und der Parteilinie folgend.

Erwartet wurde aber, wenn man zwischen den Zeilen des Kommentars liest, offensichtlich etwas ganz anderes, eine FDP für das ganze Volk, also das, was Jürgen Möllemann 2002 völlig vergebens ins Leben rief und woran er so kläglich scheiterte - diese Linie reicht bis zu einem missglückten Fallschirmsprung. Bis zu einem gewissen Grad kann ich eine solche Erwartungshaltung sogar nachvollziehen. Denn Guido Westerwelle, ein wenig demütiger als 2002, aber nur ein wenig, da Demut nicht zum Selbstverständnis des Guido Westerwelle taugt, hat vor der Wahl nicht selten darauf hingewiesen, dass die FDP für alle - und nicht nur die sogenannten "Besserverdienenden" - da sei. Aber auch hier gilt: vor der Wahl wird ganz gleich von welcher Partei so vieles hinaus posaunt, was hinterher wieder klammheimlich einkassiert wird. Auch Guido Westerwelle macht dabei keine Ausnahme. Und in diesem Falle ist es eben die Tatsache, dass die FDP keine Klientelpartei sein soll.

Wundersam? Nein. Es sollte doch vielmehr verwundern, wenn die konservativste Partei Deutschlands - eben die FDP - sich allzu sehr verändern würde.

Crabby Jack

- Wäre die Erde eine Bank, hätte man sie schon längst gerettet.

Users status

Du bist nicht angemeldet.

Comments

...dumm nur, dass ich...
...dumm nur, dass ich gar kein Geld in der Schweiz...
derCobold - 10. April, 22:21
Ja Mist
Du hast recht, und ich dachte zuerst, es sei Altbundespräsident...
CrabbyJack - 8. Januar, 17:12
Wenn das im Hintergrund...
Wenn das im Hintergrund nicht mal Joachim Gauck ist.
derCobold - 7. Januar, 23:59
Respekt! Ganz schön früh...
Respekt! Ganz schön früh dran, dieses Jahr. Vielleicht...
derCobold - 10. Dezember, 09:03
Respekt! Ganz schön früh...
Respekt! Ganz schön früh dran, dieses Jahr. Vielleicht...
derCobold - 10. Dezember, 09:03
Wo kommt er her? Wo geht...
Wo kommt er her? Wo geht er hin? Fragen über Fragen...
derCobold - 8. Dezember, 19:58
Das kommt davon, wenn...
Das kommt davon, wenn man kein Respekt vor dem Alter...
derCobold - 20. Juni, 20:52

Radio

Archive

Januar 2010
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
10
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
24
25
26
27
28
29
30
31
 

Crabby Jack's search

 


Bildung!
Gastbeiträge
Gelesen, gelacht, gelöscht!
Gemeines!
Gesundheit!
Jahresrückblick
Leben!
Music!
Off-Topic!
Peinliches!
Politik!
Sonstiges!
Weisheiten!
Wochenrückblick!
Zensur!
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren