Donnerstag, 27. März 2008

Anleger in Aufruhr? [Update]

Als Kleinaktionär, pardon: Miniaktionär der mittlerweile höchst anrüchigen IKB Deutsche Industriebank hätte ich natürlich auch zur gerade stattfindenden Hauptversammlung gehen können. Wenn, ja, wenn ich nicht vergessen hätte, die Eintrittskarten zu beantragen, wobei, was heißt vergessen? Verschlampt habe ich das Schreiben. Geschieht mir recht.

Jedenfalls konnte ich so leider nicht Zeuge der "tumultartigen Szenen" (mehr...) werden bzw. meinen eigenen Beitrag zu den Tumulten leisten. Na gut, darüber dürften manche vielleicht sogar froh sein.

Trotzdem natürlich für mich: Schade.

Vielleicht zur nächsten Hauptversammlung dann? Ganz klares Nein. Denn nach der Lektüre dieses brillanten Beitrages von Wolfgang Münchau in der Financial Times Deutschland (mehr...) bin ich zur Überzeugung gelangt, dass diese Hauptversammlung der IKB hoffentlich die letzte ist (schreibe ich als Miniaktionär, dabei müsste ich mir doch viel mehr turbulente Hauptversammlungen wünschen, aber egal). Auch für mich ist nicht einsehbar, warum der Staat den Zockern noch Geld in den, pardon: Hintern schieben soll, nur damit eben jene Zocker nicht vor einem Scherbenhaufen stehen, sondern im Gegenteil noch fette Kasse machen dabei. Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, das hättet Ihr alle so gern. Dem ist entschieden zu widersprechen. Dass der Bundesfinanzminister, der über die KfW als Anteilseigner der IKB Einfluss nimmt, das nicht zu erkennen vermag, führe ich auf mangelnde politische Erfahrung, wenig Detailliebe und falschen Arbeitsethos zurück. Wer Kanzlerkandidat werden will, muss sich schon ein bisschen mehr anstrengen.

Und um in diesem Zusammenhang auch eventuelle Missverständnisse die IKB betreffend (à la "Da sieht man mal, was Politiker mit einer öffentlich-rechtlichen Bank machen") auch hier aus dem Weg zu räumen: es handelt sich bei der IKB mitnichten um ein öffentlich-rechtliches Institut. Vielmehr ist es eine Privatbank - die staatliche KfW hält unter anderem deshalb einen so hohen Anteil an der IKB, weil "gezwungenermaßen" der ehemalige Anteil der Allianz 2001 übernommen werden musste.

[Update am 29.03.2008, weil wieder jemand was nicht kapiert hat:

Wundern muss ich mich schon, wie unsere Volksvertreter informiert sind. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Strobl schreibt in einer Frage zu diesem Thema:

die überfällige Diskussion über die Geschäftsmodelle und die Neuordnung der Landschaft öffentlicher Banken zu führen.

Wie oft muss man das eigentlich wiederholen?

Für alle, die es noch nicht kapiert haben, Bundestagsabgeordnete eingeschlossen, hier die kurze Wikipedia-Zusammenfassung zum Thema Privatbank.]

Crabby Jack

- Wäre die Erde eine Bank, hätte man sie schon längst gerettet.

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Comments

...dumm nur, dass ich...
...dumm nur, dass ich gar kein Geld in der Schweiz...
derCobold - 10. April, 22:21
Ja Mist
Du hast recht, und ich dachte zuerst, es sei Altbundespräsident...
CrabbyJack - 8. Januar, 17:12
Wenn das im Hintergrund...
Wenn das im Hintergrund nicht mal Joachim Gauck ist.
derCobold - 7. Januar, 23:59
Respekt! Ganz schön früh...
Respekt! Ganz schön früh dran, dieses Jahr. Vielleicht...
derCobold - 10. Dezember, 09:03
Respekt! Ganz schön früh...
Respekt! Ganz schön früh dran, dieses Jahr. Vielleicht...
derCobold - 10. Dezember, 09:03
Wo kommt er her? Wo geht...
Wo kommt er her? Wo geht er hin? Fragen über Fragen...
derCobold - 8. Dezember, 19:58
Das kommt davon, wenn...
Das kommt davon, wenn man kein Respekt vor dem Alter...
derCobold - 20. Juni, 20:52

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