Leidmedien
Lee Iacocca (wer ist nun Lee Iacocca - mehr von ihm hier) hat einmal gesagt, dass es verschiedener Zeitungen bedarf, um sich seine politische Meinung zu bilden und hat dabei die "New York Times", die Detroiter "News" (eher konservativ) und die Detroiter "Free Press" (eher linksliberal) erwähnt.
Glückliches Amerika.
Wer in Deutschland die Zeitungen aufschlägt, dem weht nur politischer Mainstream entgegen. Und dass dies nicht mal gut sein muss, zeigen die Ereignisse des gestrigen Tages. Denn was geschah gestern im politischen Deutschland?
Der Bundesrat stimmte über den EU-Vertrag ab. Ein Bundesland - Berlin - enthielt sich dabei der Stimme, weil dessen Koalitionsvertrag es vorsieht, bei unterschiedlichen Meinungen der Koalitionspartner mit Enthaltung im Bundesrat abzustimmen. Ein an sich völlig unspekakulärer Vorgang; jedenfalls keiner, an dem man sich für meine Begriffe lange aufhalten soll. Jedoch, die Mainstreampresse bläst sich hierfür auf, prügelt diese Koalition verbal und haut mit Schlagzeilen um sich wie "Lafontaines Diktat zwingt Wowereit zum Kotau" im "Spiegel" (mehr...) oder "Schaden für Berlin - Klaus Wowereit ist Koalition wichtiger als Europa" in der "Welt" (mehr...).
Bei dieser Gelegenheit wird ganz gern vergessen - vielleicht sogar absichtlich - dass vor fünf Jahren ein ähnlich gelagerter Vorfall zu einer kollektiven Medienschelte geführt hat, in eine ganz andere Richtung nämlich. Als bei der Abstimmung über das Zuwanderungsgesetz (mehr...) der brandenburgische Ministerpräsident sich über die Interessen seines Koalitionspartners, der dagegen war, hinwegsetzte und dennoch zustimmte, auch auf Nachfrage des Bundesratspräsidenten hin, ja, da war (nicht nur) das mediale Geschrei groß. Kann man nicht, darf man nicht, unanständig. Wenn das aber die von den Medien definierte Messlatte ist (genaugenommen sollte sie es sein, denn andernfalls wäre die Journaille nur ein ekelhaft opportunistisches Pack ohne Glaubwürdigkeit und Konsistenz), dann sind Meldungen wie weiter oben einfach nur peinlich, völlig beliebig und wenig hilfreich. Jedenfalls für diejenigen unter uns, die sich politisch informieren möchten.
Schade eigentlich.
Glückliches Amerika.
Wer in Deutschland die Zeitungen aufschlägt, dem weht nur politischer Mainstream entgegen. Und dass dies nicht mal gut sein muss, zeigen die Ereignisse des gestrigen Tages. Denn was geschah gestern im politischen Deutschland?
Der Bundesrat stimmte über den EU-Vertrag ab. Ein Bundesland - Berlin - enthielt sich dabei der Stimme, weil dessen Koalitionsvertrag es vorsieht, bei unterschiedlichen Meinungen der Koalitionspartner mit Enthaltung im Bundesrat abzustimmen. Ein an sich völlig unspekakulärer Vorgang; jedenfalls keiner, an dem man sich für meine Begriffe lange aufhalten soll. Jedoch, die Mainstreampresse bläst sich hierfür auf, prügelt diese Koalition verbal und haut mit Schlagzeilen um sich wie "Lafontaines Diktat zwingt Wowereit zum Kotau" im "Spiegel" (mehr...) oder "Schaden für Berlin - Klaus Wowereit ist Koalition wichtiger als Europa" in der "Welt" (mehr...).
Bei dieser Gelegenheit wird ganz gern vergessen - vielleicht sogar absichtlich - dass vor fünf Jahren ein ähnlich gelagerter Vorfall zu einer kollektiven Medienschelte geführt hat, in eine ganz andere Richtung nämlich. Als bei der Abstimmung über das Zuwanderungsgesetz (mehr...) der brandenburgische Ministerpräsident sich über die Interessen seines Koalitionspartners, der dagegen war, hinwegsetzte und dennoch zustimmte, auch auf Nachfrage des Bundesratspräsidenten hin, ja, da war (nicht nur) das mediale Geschrei groß. Kann man nicht, darf man nicht, unanständig. Wenn das aber die von den Medien definierte Messlatte ist (genaugenommen sollte sie es sein, denn andernfalls wäre die Journaille nur ein ekelhaft opportunistisches Pack ohne Glaubwürdigkeit und Konsistenz), dann sind Meldungen wie weiter oben einfach nur peinlich, völlig beliebig und wenig hilfreich. Jedenfalls für diejenigen unter uns, die sich politisch informieren möchten.
Schade eigentlich.
CrabbyJack - 24. Mai, 07:32
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