Sklavenmärkte
Bei der Lektüre eines Beitrages im INSM-Watchblog fiel mir das "Institut zur Zukunft der Arbeit" auf. An sich völlig unspektakulär, mag man denken, denn neoliberale Think-Tanks sind in den letzten Jahren in einer großen Anzahl entstanden, um den Pöbel das Volk wenn schon nicht qualitativ, dann eben quantitativ zu beeindrucken. Denn qualitativ hapert es doch beim IZA ein wenig, wie folgendes ältere Beispiel von Focus zeigt.
Das brisanteste Modell präsentierte der Direktor für Arbeitsmarktpolitik am Bonner IZA-Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit, Hilmar Schneider. Er will mit Arbeitslosen-Auktionen Billiglöhner an den Mann bringen. Das stellt Schneider sich so vor: „Das Sozialamt schreibt ein Angebot für 80 arbeitslose Arbeitskräfte aus. Dann kann jeder bieten, ob Unternehmen oder Privathaushalt. Wer zum Beispiel Leute braucht, die ihm den Keller entrümpeln, gibt an, welchen Stundenlohn er dafür zu zahlen bereit ist. Das höchste Gebot gewinnt.“
Nimmt man jetzt noch den üblichen neoliberalen Schmarrn von "Einschränkung der Arbeitnehmerrechte", "längere Arbeitszeiten" und "Anhebung des Renteneintrittsalters" hinzu - der ja auch vom IZA vertreten wird, ergibt sich ein Gesamtbild, das mir verdächtig bekannt vorkommt. Das gab es doch schon mal?
Richtig, das erinnert einen doch stark an die Überlieferung der Sklavenmärkte in der Römischen Republik. Hier muss ich gestehen - sollten die "Reform"vorschläge weiter in diese Richtung gehen, würde es mich nicht erstaunen. Der Grund ist eigentlich ganz einfach: erstens geht die neoliberale Heilslehre im Sinne eines Hayeks unbedingt von einer politischen und wirtschaftlichen Elite aus, für welche die Regeln des Volkes nur bedingt bzw. keine Anwendung finden (Beispiel: höhere Löhne eines Arbeitnehmers stören den Wettbewerb, die höhere Vergütung eines Vorstandsvorsitzenden stört den Wettbewerb nicht); zweitens befinden sich die Demokratie und der Neoliberalismus in einem Spannungsfeld, aus Sicht des Neoliberalismus ist die Demokratie nicht wünschens- und erstrebenswert. Jedoch kann nur eine demokratische Basis die Freiheit und die Gleichheit aller Individuen gewährleisten.
Aber Gleichheit ist ja sozialistisches Teufelszeug...
Die Folgerung kann also nur sein: her mit den Sklavenmärkten!
- cut -
back to the lounge...
Das brisanteste Modell präsentierte der Direktor für Arbeitsmarktpolitik am Bonner IZA-Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit, Hilmar Schneider. Er will mit Arbeitslosen-Auktionen Billiglöhner an den Mann bringen. Das stellt Schneider sich so vor: „Das Sozialamt schreibt ein Angebot für 80 arbeitslose Arbeitskräfte aus. Dann kann jeder bieten, ob Unternehmen oder Privathaushalt. Wer zum Beispiel Leute braucht, die ihm den Keller entrümpeln, gibt an, welchen Stundenlohn er dafür zu zahlen bereit ist. Das höchste Gebot gewinnt.“
Nimmt man jetzt noch den üblichen neoliberalen Schmarrn von "Einschränkung der Arbeitnehmerrechte", "längere Arbeitszeiten" und "Anhebung des Renteneintrittsalters" hinzu - der ja auch vom IZA vertreten wird, ergibt sich ein Gesamtbild, das mir verdächtig bekannt vorkommt. Das gab es doch schon mal?
Richtig, das erinnert einen doch stark an die Überlieferung der Sklavenmärkte in der Römischen Republik. Hier muss ich gestehen - sollten die "Reform"vorschläge weiter in diese Richtung gehen, würde es mich nicht erstaunen. Der Grund ist eigentlich ganz einfach: erstens geht die neoliberale Heilslehre im Sinne eines Hayeks unbedingt von einer politischen und wirtschaftlichen Elite aus, für welche die Regeln des Volkes nur bedingt bzw. keine Anwendung finden (Beispiel: höhere Löhne eines Arbeitnehmers stören den Wettbewerb, die höhere Vergütung eines Vorstandsvorsitzenden stört den Wettbewerb nicht); zweitens befinden sich die Demokratie und der Neoliberalismus in einem Spannungsfeld, aus Sicht des Neoliberalismus ist die Demokratie nicht wünschens- und erstrebenswert. Jedoch kann nur eine demokratische Basis die Freiheit und die Gleichheit aller Individuen gewährleisten.
Aber Gleichheit ist ja sozialistisches Teufelszeug...
Die Folgerung kann also nur sein: her mit den Sklavenmärkten!
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CrabbyJack - 17. September, 14:59
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