Die linke Gefahr
schreibt der scheinbar vollständig im neoliberalen Sumpf versunkene SPIEGEL in seiner Onlineausgabe an die Wand. Dabei bezieht er sich auf eine Emnid-Umfrage, über welche die Bild am Sonntag berichtete und zitiert dabei den Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner wie folgt:
"Die Bürger fürchten, dass der Wirtschaftsaufschwung nicht in ihren Taschen ankommt, sondern vor allem den Konzernen nutzt."
Dazu allerdings einige Anmerkungen:
- cut -
back to the loge...
* wie abgehoben leben die Mitarbeiter in den Forschungsinstituten eigentlich, dass sie zwischen "Furcht" und "Realität" nicht mehr unterscheiden können?
** natürlich ist es mit Statistiken so eine Sache, man sollte ja einem alten Spruch nach nur der Statistik glauben, die man selbst gefälscht hat. Allerdings halte ich diese empirischen Daten für glaubwürdiger als so manche zukunftsgerichtete Aussage nach dem Motto "Wenn wir alle Lohnzurückhaltung üben, werden x-tausend Arbeitsplätze geschaffen".
"Die Bürger fürchten, dass der Wirtschaftsaufschwung nicht in ihren Taschen ankommt, sondern vor allem den Konzernen nutzt."
Dazu allerdings einige Anmerkungen:
- Die Reallöhne, also die effektive Höhe des Arbeitsentgelt unter Berücksichtigung der Inflation etc. sinken seit Jahren stetig. Dieter Wermuth von der Zeit hat hier eine schöne Tabelle unter Nutzung von Zahlen u.a. der Bundesbank erstellt. Seit 2003/2004 sind diese im negativen Bereich zu finden. Das ist also keine Furcht der Bürger, sondern Realität.*
- Nimmt man nur die Jahre 2003 - 2005, so sind im gleichen Zeitraum die Unternehmensgewinne um 13,3 nominal verbessert (reale Zahlen habe ich nicht gefunden, lediglich den Hinweis, dass es real um 4% über dem BIP liegen dürfte, also irgendwo bei 6%). Das verstärkt sich natürlich noch, wenn man 1. berücksichtigt. Gleiche Quelle wie bei 1. , allerdings bietet auch destatis eine Fülle von Informationen zu diesem Thema*.
- Werden die Arbeitgeber und die von Ihnen beschäftigten Ökonomen/Lobbyisten nicht müde zu betonen, dass man sich mit den Lohnforderungen zurückhalten solle, mit Ausnahme des Spitzenmanagements. Denn schließlich gebe es keinen großen Verteilungsspielraum.
- Hat die unnötige Erhöhung der Mehrwertsteuer sich zu einem echten Nachfragekiller ausgewirkt. Bei sinkenden Reallöhnen bedeutet es auch hier eine Verstärkung nicht nur des Gefühls, am "Aufschwung" nicht teilzunehmen.
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back to the loge...
* wie abgehoben leben die Mitarbeiter in den Forschungsinstituten eigentlich, dass sie zwischen "Furcht" und "Realität" nicht mehr unterscheiden können?
** natürlich ist es mit Statistiken so eine Sache, man sollte ja einem alten Spruch nach nur der Statistik glauben, die man selbst gefälscht hat. Allerdings halte ich diese empirischen Daten für glaubwürdiger als so manche zukunftsgerichtete Aussage nach dem Motto "Wenn wir alle Lohnzurückhaltung üben, werden x-tausend Arbeitsplätze geschaffen".
CrabbyJack - 20. Mai, 10:47
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