Und niemand will es gewesen sein
All die oberschlauen, angebotsorientierten und ideologisch verbohrten Ökonomen, die den wirtschaftspolitischen Diskurs dominieren, sollten wachsamen Auges nach Griechenland schielen. Griechenland, das gebeutelt ist von Krise, Korruption und Konfusion, hat sich zwangsläufig dem Diktat von EU und IWF gebeugt und das getan, was die neoliberale Strömung so gern fordert oder als sinnvoll erachtet (mehr...):
Indes, das ist nicht der Punkt, den bei einer solchen Sinn'schen Argumentation fischt man eher im Trüben: der Punkt ist, was momentan faktisch erkennbar ist - dass die griechische Regierung sich so verhält, wie es die Europäische Union vorgibt - und es die Krise verschärft. Darin liegt die vielkritisierte Krux des Eurosystems: es ist eben nicht für Krisen geeignet, weil es die Krisen nur verschärft; es ist generell untauglich, weil es völlig willkürliche Anforderungen setzt wie die berühmte 3%-Defizitquote (über die nie richtig diskutiert wurde, sondern die als sakrosankt betrachtet wird. Aber warum nicht 2? Warum nicht 4 oder 5?). Großbritannien konnte sich Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts aus der Krise befreien, mit einem Staatsdefizit von fast 10% - was nach den Regeln des Eurosystems nicht erlaubt gewesen wäre. Der Erfolg gab den Briten recht. Jetzt schauen wir voller Hoffnung nach Griechenland und beobachten, ob die gegenteilige Strategie Erfolg zeigen wird. Wir können es im Interesse der Griechen nur hoffen. Indes, der Glaube daran, der fehlt mir.
Und ich gehe auch davon aus, dass die Ökonomen, die solche Vorgaben postulieren, bei einem eventuellen Zusammenbruch Griechenlands die Hände in Unschuld waschen. Denn hier, kann ich mir vorstellen, will es auch keiner gewesen sein.
- Die Staatsausgaben wurden um 10% gesenkt.
- Die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst wurden um 20% gesenkt.
- Umgekehrt wurden die Steuern, vorrangig die Verbrauchsteuern (Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Tabaksteuer und Getränkesteuer) erhöht und neue Steuern eingeführt (neue Luxussteuer auf Autos und Investitionsgüter).
- Der gesamtwirtschaftliche Konsum bricht ein.
- Infolgedessen gehen die Steuereinnahmen, vor allem der Verbrauchsteuern zurück.
- Die Anzahl der insolventen Unternehmen steigt.
- Die Arbeitslosigkeit explodiert.
Indes, das ist nicht der Punkt, den bei einer solchen Sinn'schen Argumentation fischt man eher im Trüben: der Punkt ist, was momentan faktisch erkennbar ist - dass die griechische Regierung sich so verhält, wie es die Europäische Union vorgibt - und es die Krise verschärft. Darin liegt die vielkritisierte Krux des Eurosystems: es ist eben nicht für Krisen geeignet, weil es die Krisen nur verschärft; es ist generell untauglich, weil es völlig willkürliche Anforderungen setzt wie die berühmte 3%-Defizitquote (über die nie richtig diskutiert wurde, sondern die als sakrosankt betrachtet wird. Aber warum nicht 2? Warum nicht 4 oder 5?). Großbritannien konnte sich Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts aus der Krise befreien, mit einem Staatsdefizit von fast 10% - was nach den Regeln des Eurosystems nicht erlaubt gewesen wäre. Der Erfolg gab den Briten recht. Jetzt schauen wir voller Hoffnung nach Griechenland und beobachten, ob die gegenteilige Strategie Erfolg zeigen wird. Wir können es im Interesse der Griechen nur hoffen. Indes, der Glaube daran, der fehlt mir.
Und ich gehe auch davon aus, dass die Ökonomen, die solche Vorgaben postulieren, bei einem eventuellen Zusammenbruch Griechenlands die Hände in Unschuld waschen. Denn hier, kann ich mir vorstellen, will es auch keiner gewesen sein.
CrabbyJack - 18. August, 07:52
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