Dass die Finanzkrise, welche maßgeblich von Bankern, die in "hemmungsloser Habgier" (mehr...) agierten, verursacht wurde, auch die Pressefreiheit berührt, war mir neu.

Die Losung ist aber scheinbar, dass die Regierung nach Herzenslust, oder sagen wir mal freundlicher, als Marionetten der nach wie vor in hemmungsloser Habgier agierenden Bankvorstände funktionieren darf - und die Presse soll darüber freundlich berichten.

Am 8. Oktober 2008 war die Krise noch jung, man möchte fast sagen: unschuldig. An jenem Mittwochabend luden die Bundeskanzlerin und ihr Finanzminister die Chefs der wichtigsten Zeitungen ins Kanzleramt, um ihnen eine Botschaft zu übermitteln. Die lautete: Wir wissen zwar nicht genau, was in zwei oder drei Wochen ist, aber würden doch sehr herzlich um Ihr Vertrauen bitten und vor allem darum, dass Sie keine schlechte Stimmung machen, denn dazu ist die Lage zu ernst.

Wir können uns also darauf einstellen, dass die großen Zeitungen in Zukunft nur noch das berichten, was der Regierung genehm ist. Und falls das ein Trend sein sollte, sind dann wohl recht rasch bei der Gedankenpolizei und einem neuen Straftatbestand: Das Zusammenbringen des Wortes "Habgier" mit "Josef Ackermann" - mindestens fünf Jahre Knast.

Na denn, Prost Mahlzeit.