Täuschungen und Enttäuschungen
Ein ungutes Gefühl beschlich mich damals, als es bezüglich des Ausbaus des Frankfurter Flughafens ein sogenanntes Mediationsverfahren gab. Dieses Mediationsverfahren hatte zum Ergebnis, dass es ein vollständiges Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen gibt - und im Gegenzug würde es zum Ausbau des Flughafens, konkret einer Landebahn im Norden kommen. Weiterhin wurden 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze für diese Region in Aussicht gestellt.
Wie gesagt, ich hatte Zweifel. Und diese Zweifel hatten vielerlei Gründe. Mich hat zu Beginn irritiert, dass der Flughafenbetreiber Fraport so großzügig ein Nachtflugverbot akzeptiert hatte (mehr übrigens in der sehr guten kurzen Chronik bei SPON). Bestätigt wurde ich in der Auffassung durch die Ankündigung der Lufthansa, gegen das Nachtflugverbot zu klagen. Meine Befürchtung war übrigens, dass wenn es hart auf hart kommt, eher das Nachtflugverbot aufgegeben als der Flughafenausbau gestoppt würde. Genau das scheint jetzt sukzessive einzutreten. Erst ein völliges Nachtflugverbot, dann im September die Forderung der Wirtschaft, deren Vertreter vermutlich in keinster Art und Weise von Fluglärm betroffen sind, das Nachtflugverbot komplett aufzugeben (mit lascher Zurückweisung seitens der Landesregierung), dann die "Einzelfallregelung" und schlussendlich der Hinweis, dass es eben kein striktes Nachtflugverbot geben wird.
Noch im August dachte ich, die Landesregierung wird doch nicht etwa dem Druck einiger menschenverachtender Wirtschaftslobbyisten nachgeben. Es kam doch so, zumindest in Ansätzen.
Ich habe aber auch weiter den Eindruck, dass die Ergebnisse des Mediationsverfahrens Stück für Stück aufgelöst werden. Am Ende steht zu befürchten, dass das geplante Nachtflugverbot vollständig beerdigt wird. Das werden die Anwohner natürlich nicht gerne lesen, ich denke aber, das wird kommen, denn die Verantwortlichen scheinen mir geradezu darauf hin zu arbeiten.
Was bleibt, ist enttäuschend. Die Landesregierung Hessens hat sich zum willfährigen Vollstrecker wirtschaftlicher Interessen und damit lächerlich und unglaubwürdig gemacht; sie hat sich zudem für einen Wirtschaftsbereich stark gemacht, dessen Zukunftsfähigkeit ich mit einem großen Fragezeichen versehen möchte. Dass die fragwürdig errechneten 100.000 zusätzlichen Arbeitsplätze wohl auch nicht kommen werden, ist ohnehin schon länger bekannt (mehr...), so dass auch dieses Argument nicht mehr ziehen dürfte. Warum auch? Wer glaubt ernsthaft, dass der Luftfahrt die Zukunft gehört? Die Diskussionen haben hier noch gar nicht richtig begonnen!
Die Reaktion der umliegenden Gemeinden ist an dieser Stelle nur allzu verständlich, nachvollziehbar und lobenswert (mehr...). Denn mehr und mehr gewinnt man den Eindruck - auch als Unbeteiligter - dass hier ein gigantisches Täuschungsmanöver abläuft, dass viele Verlierer und weniger, vielleicht gar nur einen Gewinner - den Frankfurter Flughafen, welcher ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk bekam - produziert.
Eine äußerst traurige Entwicklung, die Anwohner das Frankfurter Flughafens bedaure ich an dieser Stelle wirklich.
- cut -
back to the lounge...
Wie gesagt, ich hatte Zweifel. Und diese Zweifel hatten vielerlei Gründe. Mich hat zu Beginn irritiert, dass der Flughafenbetreiber Fraport so großzügig ein Nachtflugverbot akzeptiert hatte (mehr übrigens in der sehr guten kurzen Chronik bei SPON). Bestätigt wurde ich in der Auffassung durch die Ankündigung der Lufthansa, gegen das Nachtflugverbot zu klagen. Meine Befürchtung war übrigens, dass wenn es hart auf hart kommt, eher das Nachtflugverbot aufgegeben als der Flughafenausbau gestoppt würde. Genau das scheint jetzt sukzessive einzutreten. Erst ein völliges Nachtflugverbot, dann im September die Forderung der Wirtschaft, deren Vertreter vermutlich in keinster Art und Weise von Fluglärm betroffen sind, das Nachtflugverbot komplett aufzugeben (mit lascher Zurückweisung seitens der Landesregierung), dann die "Einzelfallregelung" und schlussendlich der Hinweis, dass es eben kein striktes Nachtflugverbot geben wird.
Noch im August dachte ich, die Landesregierung wird doch nicht etwa dem Druck einiger menschenverachtender Wirtschaftslobbyisten nachgeben. Es kam doch so, zumindest in Ansätzen.
Ich habe aber auch weiter den Eindruck, dass die Ergebnisse des Mediationsverfahrens Stück für Stück aufgelöst werden. Am Ende steht zu befürchten, dass das geplante Nachtflugverbot vollständig beerdigt wird. Das werden die Anwohner natürlich nicht gerne lesen, ich denke aber, das wird kommen, denn die Verantwortlichen scheinen mir geradezu darauf hin zu arbeiten.
Was bleibt, ist enttäuschend. Die Landesregierung Hessens hat sich zum willfährigen Vollstrecker wirtschaftlicher Interessen und damit lächerlich und unglaubwürdig gemacht; sie hat sich zudem für einen Wirtschaftsbereich stark gemacht, dessen Zukunftsfähigkeit ich mit einem großen Fragezeichen versehen möchte. Dass die fragwürdig errechneten 100.000 zusätzlichen Arbeitsplätze wohl auch nicht kommen werden, ist ohnehin schon länger bekannt (mehr...), so dass auch dieses Argument nicht mehr ziehen dürfte. Warum auch? Wer glaubt ernsthaft, dass der Luftfahrt die Zukunft gehört? Die Diskussionen haben hier noch gar nicht richtig begonnen!
Die Reaktion der umliegenden Gemeinden ist an dieser Stelle nur allzu verständlich, nachvollziehbar und lobenswert (mehr...). Denn mehr und mehr gewinnt man den Eindruck - auch als Unbeteiligter - dass hier ein gigantisches Täuschungsmanöver abläuft, dass viele Verlierer und weniger, vielleicht gar nur einen Gewinner - den Frankfurter Flughafen, welcher ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk bekam - produziert.
Eine äußerst traurige Entwicklung, die Anwohner das Frankfurter Flughafens bedaure ich an dieser Stelle wirklich.
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CrabbyJack - 18. Dezember, 18:57
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