Die Demokratie lebt!
Vorweg: ich bin nicht Mitglied bei den Bündnis-Grünen, hätte also nach dem Parteitag allen Grund zum Jubel, schließlich gab es scheinbar ein schönes Durcheinander - vor allem die Führungsspitze der Grünen gab scheinbar kein gutes Bild nach außen hin ab. Und tatsächlich bin ich mit dem Parteitag zufrieden, aber nicht aus Gründen von Häme und Spott. Nein, meiner Ansicht nach war dieser Parteitag ein Zeichen dafür, dass es in Deutschland noch Parteien gibt, in denen eine demokratische Kultur gelebt wird. Dass die Grünen-Spitze sich mit ihren Vorstellungen zur Afghanistanpolitik nicht durchsetzen konnte - völlig in Ordnung. Die Teilnehmer fanden die Argumente nicht überzeugend. Dass ein Parteitag im Ergebnis nicht der Linie der Parteispitze folgt, ist ein positives Signal, man fügt sich eben nicht der Meinung eines Spitzenpolitikers, und derlei Verhalten würde vor allem dem konservativ-liberalen Lager gut zu Gesicht stehen, denn was aus dieser Ecke an die Öffentlichkeit blubbert, kann man getrost als Einheitsbrei bezeichnen, eine demokratische Meinungsbildung sieht meiner Meinung nach anders aus. Nicht anders ist es übrigens in meiner politischen Heimat, bei den Sozialdemokraten, wo jeder, der aber auch nur einen Anflug von Agenda-Kritik äußert, als Heulsuse verspottet wird; eine kritische Aufarbeitung findet nicht statt, es gibt nur wenige Abgeordnete, die mal öffentlich die Kritikkeule schwingen und prompt als Abgeordnete mit einer "Einzelmeinung" gebrandmarkt werden. Yeah, das ist Demokratie, und ich ahne nichts Gutes für den bevorstehenden Parteitag der SPD in Hamburg. Überraschungen erwarte ich jedenfalls keine.
Aber zurück zum Ausgangspunkt: Ein sehr schönes Beispiel gelebter Demokratie liegt vor und was geschieht in dieser Republik? Reflexartig wird Häme und Spott über die Grünen geschüttet. Anstatt sich zu freuen, dass über Alternativen gedacht wird, die der ehemalige Bundeskanzler diesem Land austreiben wollte (Stichwort: Tina - there is no alternative), aber wo man nicht über Alternativen diskutiert, ist die Demokratie tot. Das sollte uns vielmehr traurig stimmen. Weshalb man also den Beschluss des Grünen-Parteitages zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan in der Presse und in den ach-so-demokratisch gesinnten (Volks-)Parteien kritisiert, wie bei Spiegel Online beispielsweise, erschließt sich mir nicht so ganz.
Ehrlich und fair wäre es hingegen gewesen, wenn diejenigen, die jetzt mit Häme und Spott arbeiten, ihrerseits selbst einmal darlegen, welche Vorstellung von Demokratie sie haben; wie also Parteitage abzulaufen haben. Die Vermutung liegt allerdings nahe, dass dies mit Demokratie soviel zu tun hat wie ein Elch mit einem Hutständer.
- cut -
back to the lounge...
Aber zurück zum Ausgangspunkt: Ein sehr schönes Beispiel gelebter Demokratie liegt vor und was geschieht in dieser Republik? Reflexartig wird Häme und Spott über die Grünen geschüttet. Anstatt sich zu freuen, dass über Alternativen gedacht wird, die der ehemalige Bundeskanzler diesem Land austreiben wollte (Stichwort: Tina - there is no alternative), aber wo man nicht über Alternativen diskutiert, ist die Demokratie tot. Das sollte uns vielmehr traurig stimmen. Weshalb man also den Beschluss des Grünen-Parteitages zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan in der Presse und in den ach-so-demokratisch gesinnten (Volks-)Parteien kritisiert, wie bei Spiegel Online beispielsweise, erschließt sich mir nicht so ganz.
Ehrlich und fair wäre es hingegen gewesen, wenn diejenigen, die jetzt mit Häme und Spott arbeiten, ihrerseits selbst einmal darlegen, welche Vorstellung von Demokratie sie haben; wie also Parteitage abzulaufen haben. Die Vermutung liegt allerdings nahe, dass dies mit Demokratie soviel zu tun hat wie ein Elch mit einem Hutständer.
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CrabbyJack - 20. September, 17:55
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